Hygienestandards sind für Zahnärzte keine neue Erfindung, allerdings sind sie noch stärker als bisher in den Fokus unserer Aufmerksamkeit gerückt. Hygienekonzepte sind klar definierte Abläufe, die dafür sorgen, dass entsprechend wissenschaftlichen Erkenntnissen und ohne dass man Dinge hier und da einmal vergisst, Desinfektions- und Sterilisationsabläufe verlässlich und konsequent durchgeführt werden. Die Devise lautet: Gib den Viren und Bakterien keine Chance! Wo immer Berührungen und Kontakte stattfinden, muss dafür gesorgt werden, dass sofort wieder desinfiziert wird. Darüber hinaus sorgt eine moderne Klimaanlage mit Filtern für reine Luft zum Atmen. Unsere Praxishygiene basiert auf klar definierten Abläufen, die akribisch eingehalten werden:

Alle Instrumente, die mit dem Patienten in Kontakt kommen, müssen hundertprozentig steril sein. Es darf keinerlei Übertragungen zwischen den einzelnen Patienten geben. Dafür gibt es in der modernen Medizin standardisierte Abläufe, die seit der Entdeckung der bakteriellen Übertragung durch den Chirurgen Ignaz Semmelweis und den Arzt Robert Koch (ca. 1860) immer wieder verbessert und angepasst wurden.

In einem ersten Schritt 1 werden alle Instrumente in einem Ultraschallbad mithilfe von Enzymen von Anhaftungen befreit. Enzyme zerteilen und zerkleinern organische Stoffe, ohne dass man dabei kratzen und schaben muss. Enzyme wirken z. B. auch in unserem Magen, wo sie die Nahrung zerkleinern. Viele Menschen kennen die Wirkung von Enzymen auch von Reinigungsbädern für Kontaktlinsen. Zusammen mit dem Ultraschall führt dies zu einer besonders intensiven Reinigung, ohne dass die Oberfläche Riefen bekommt, in denen sich später wieder Verunreinigungen absetzen könnten. Danach wird in einem Thermodesinfektor alles desinfiziert.

2 Dieses Gerät wirkt wie eine Art Spülmaschine. Der Vorgang wird genau protokolliert.

Bei Punkt 3 wird jedes Gerät nochmals optisch überprüft und dann steril eingeschweißt. Jetzt kommt keine Luft mehr an die Geräte.

Danach werden sie in Punkt 4 in einem Sterilisator nochmals innerhalb der Verpackung behandelt. Die Verpackung wird dann erst wieder kurz vor der Behandlung des Patienten geöffnet und vom Arzt nur mit Handschuhen angefasst.

Menschen sind fehlbar, und im Alltag vergisst man gerne einmal etwas, deshalb wird es in Protokollen dokumentiert.

5 Wer, wann und wie ein Instrument gereinigt hat – das wird von einem Computerprogramm genau erfasst und mit Hilfe eines Barcodes auf der Verpackung dokumentiert. Das System überprüft dabei auch, ob bei allen bisherigen Abläufen die vorgegebenen Temperaturen und Zeiten eingehalten wurden. Wie bei Lebensmitteln haben auch die Desinfektion und Sterilisation ein bestimmtes Haltbarkeitsdatum, das auch auf die Verpackung gedruckt wird.

6 Die Instrumente werden danach eingelagert und bei der Entnahme für einen bestimmten Patienten wieder gescannt. Somit ist der gesamte Ablauf von der Benutzung über die Reinigung bis zur Lagerung und Wiederverwendung genau protokolliert und überwacht. Menschliche und maschinelle Fehler sollen dadurch so gut wie möglich ausgeschlossen werden. Unsere Patienten sollen sich nicht nur sicher fühlen, sondern es auch sein.

Während der Behandlung wird dafür gesorgt, dass die Instrumente nur mit dem Patienten und dem Aufbewahrungs- und Waschcontainer direkt in Berührung kommen.

1 Sterile Behandlungscontainer – mit je nach Behandlung verschiedenen Instrumenten – werden in versiegeltem Zustand bereitgestellt. Bei OPs kommen diese auf ein steriles Tuch und werden erst kurz vor dem Eingriff geöffnet.

2 Die Mitarbeiter sorgen dafür, dass die Instrumente nicht mit der Umgebung in Kontakt kommen.

3 Während der Behandlung legt der Arzt jedes Instrument wieder direkt zurück in den Container. Der Container durchläuft nach der Behandlung wieder den kompletten dokumentierten Reinigungs- und Sterilisationsprozess.

Unser OP-Raum erfüllt alle Anforderungen nach neuesten Klinikstandards

Während einer OP sind Patienten durch die offenen Wunden besonders infektionsanfällig. Jegliche Art von Verunreinigungen in der Luft und auf der Kleidung des Behandlungsteams müssen deshalb vermieden werden. Luftschleusen, spezielle Filter, OP-Kleidung, Handschuhe und natürlich die Mund-/Nasenmasken gehören zum Standard für jede OP. Der komplette OP-Raum wird nach jedem Eingriff desinfiziert. Wichtig ist aber auch, dass das gesamte Team sehr konzentriert und aufmerksam arbeitet und die Vorgaben akribisch einhält. Schließlich gilt es auch zu vermeiden, dass sich die Mitarbeiter beim Patienten infizieren und dies dann womöglich weitertragen. Hier setzen wir auf eine gute Ausbildung und regelmäßige Schulungen des gesamten Teams.

Wenn man für eine Praxis ein komplett neues Haus baut, hat man den Vorteil, dass man von Anfang an für optimale Bedingungen sorgen kann. Ende 2015 sind wir in die neue Praxis eingezogen und haben seitdem gezeigt, dass sich die Investition in moderne Technik für den Patienten in Form eines sicheren Betriebs bei optimalen Behandlungsbedingungen auf alle Fälle auszahlt. Unsere hocheffiziente Luftfilteranlage reinigt die Raumluft von Verunreinigungen und sorgt für einen kontinuierlichen Luftaustausch. Aerosole werden dadurch schnell abgesogen und durch frische Luft ersetzt. Sensoren, Ventilatoren und Klappen steuern diesen Prozess automatisch, sodass im gesamten Inneren des Gebäudes immer eine definierte Ventilation garantiert ist.

Unsere Wasseraufbereitungsanlage sichert eine gleichbleibende und verlässliche Brauchwasserqualität. In regelmäßigen Abständen werden Wasserproben entnommen und getestet.

1 Die Oberflächen in den Behandlungsräumen werden nach jedem Patienten desinfiziert und gereinigt. In dieser Zeit wird auch die Luft durch die Klimaanlage im Behandlungsraum ausgetauscht.

2 Unsere modernen Behandlungsstühle sind mit automatischen Reinigungsvorrichtungen für alle luft- und flüssigkeitsführenden Schläuche ausgerüstet. Selbst das Abwasser wird entkeimt, damit in den öffentlichen Kläranlagen keine Ansammlung von Keimen entsteht.

Der Volksmund sagt zwar, dass ein Handschlag mehr wert ist als tausend Versprechen, aber im medizinischen Umfeld kommt den Händen eine kompliziertere Bedeutung zu. Über die Hände berühren wir den Patienten. Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass während aller Abläufe die Hände stets desinfiziert und bei der Behandlung durch Handschuhe geschützt sind.

Unsere Praxis verfügt über etliche kontaktlose 3 Infrarot-Wasserhähne und Händedesinfektionsstationen, sodass man, ohne etwas berühren zu müssen, seine Hände desinfizieren kann. Wir tragen bei jeder Behandlung Einweghandschuhe und bei OPs speziell sterilisierte OP-Handschuhe. Bei Latexallergien von Patienten stehen uns auch latexfreie Handschuhe zur Verfügung.

Für unsere Patienten gibt es einen speziellen Raum, in dem Sie die Hände desinfizieren und die Zähne vor der Behandlung nochmals reinigen können. Wir wollen, dass Sie sich bei uns nicht nur wohlfühlen, sondern dass auch alles zu Ihrem Wohle eingerichtet ist!

Ein externer Hygieniker kontrolliert in festen Intervallen unsere Hygienemaßnahmen, und bei Bedarf werden diese jederzeit angepasst. Wir schulen unsere Mitarbeiter regelmäßig, sodass das Umsetzen der Hygienestandards für jeden einen verinnerlichten Arbeitsablauf darstellt.